Der Lautbildungsansatz in der Unterstufe (noch in Arbeit)

Meine Arbeit als Logopädin umfasst neben der auf Pathologien ausgerichtete Sprech- und Sprachtherapie auch die Unterstützung des Lese/Schreib Erwerbs, welcher sich dem regelpädagogischen Bereich angliedert. 

Schwierigkeiten in der Schriftsprache wurzeln oft in Schwierigkeiten in der Lautsprache
(selbst wenn diese nicht offensichtlich sind). 

Um den Zusammenhang zwischen der Laut und der Schriftsprache kinngerecht darzustellen, entwickelte ich den Lautbildungsansatz, der kindgerecht aufzeigt, was uns das Sprechen über das Schreiben sagen kann.

Selbstlaute

Selbstlaute werden auch Öffnungslaute oder Vokale genannt.
Sie bilden den Kern oder Gipfel einer Silbe.

Mit den Kindern lerne ich die Reihenfolge der Selbstlaute auswendig.
So kann ich später auf die Selbstlautgeometrie zurückgreifen und orthographische Regeln ableiten.

Mitlaute

Mitlaute werden auch Hemmlaute oder Konsonanten genannt.
Sie können die Ränder vor oder hinter dem Silbengipfel/Selbstlaut in einer Silbe belegen.

Mit den Kindern entdecke ich wo (und wie) man den Luftstrom hemmt oder unterbricht, um diese Mitlaute zu bilden.
So kann ich später auf die Lauteigenschaften zurückgreifen, um orthographische Regeln abzuleiten.

Silben

Silben sind rhythmische Teile eines Wortes, die wir daran erkennen, dass wir sie klatschen können. 

Silben bestehen aus dem obligatorischen Silbenkern (gefüllt mit einem Selbstlaut) 
und den fakultativen Anfangs- und/oder Endrändern (möglicherweise gefüllt mit Mitlauten).

Mit den Kindern lerne ich, dass wir beim Klatschen von Silben die Silbenkerne markieren.
Aus dem Zusammenhang: eine Silbe - ein Selbstlaut lassen sich später orthographische Regeln ableiten

An der Silbentreppe lässt sich erkennen, wie symmetrisch eine Silbe aufgebaut ist.
Die Sonorität steigt im Anfangsrand und sinkt im Endrand - dadurch entstehen 'gespiegelte' Lautkombinationen(z.B. tr im Anfangsrand - aber rt im Endrand).